Es ist fix, das Rauchverbot für unter 18 Jährige kommt, bis es 2018 soweit, ist haben wir aber noch etwas Zeit, denn das Gesetz ist erst in der Begutachtungsphase.  Doch die steirische Gebietskrankenkassa fordert noch mehr, sie will ein generelles Verbot von Zigarettenautomaten in Österreich.


Im Pressezentrum der steirischen Landesregierung wurde letzte Woche die  Novelle des Jugendschutzgesetzes und somit das Rauchverbot für unter 18 Jährige präsentiert, diese geht nun in die Begutachtungsphase.


Video: Pressekonferenz zum Jugend-Rauchverbot ab 2018.

Dabei sprachen die Landesräte Ursula Lackner (SPÖ) und Christopher Drexler (ÖVP) in Anwesenheit von WKO-Stmk Präsident Josef Herk von einem Fortschritt im Jugendschutz, der Österreich auf den europäischen Standard bringen würde. Denn außer Österreich ist es Jugendlichen nur in den Monarchien Luxemburg und Belgien gestattet unter 18 Jahren zu rauchen.

Zu meiner Verwunderung war bei diesem Termin die steirische Gebietskrankenkassa (STGKK) nicht eingeladen.  Immerhin ist deren Obfrau Verena Nussbaum seit kurzem auch SPÖ-Spitzenkandidatin für den Wahlkreis Graz und Graz-Umgebung bei den kommenden Nationalratswahlen.


Video: STGKK Obfrau Verena Nussbaum spricht sich für ein Rauchverbot für unter 18 Jährige aus.

Außerdem war es ausgerechnet Nussbaum, die sich letztes Jahr in Anwesenheit von Gesundheitslandesrat Drexler am Weltnichtrauchertag in Graz für ein Jugend-Rauchverbot aussprach.
Daher habe ich dem Pressesprecher der STGKK Dieter Hausberger ein paar Fragen gestellt um zu erfahren wie die Gebietskrankenkassa zur aktuellen Entwicklung steht und welche weiteren Schritte zur Eindämmung des Blauen Dunstes angedacht sind.

Die Antworten von Dieter Hausberger sind stellvertretend für die Farben der STGKK  “grün” gefärbt. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für die rasche Beantwortung.

INSIDE POLITICS: Wie sieht die STGKK die Einführung eines generellen Rauchverbots für Personen unter 18?

Dieter Hausberger: Die STGKK unterstützt schon seit Jahren die Forderung, den Bezug von Tabakwaren an unter 18-Jährige zu verbieten. In der EU ist das Rauchen ab 16 nur mehr in Belgien, Luxemburg und Österreich erlaubt – dieser Schritt ist also längst überfällig. Zusätzlich müssen Abgabestellen (z.B. Trafiken) sensibilisiert werden, keine Tabakwaren an Jugendliche zu verkaufen – Testkäufe ergeben leider oft den Befund, dass Jugendliche zu einfach und schnell an Zigaretten kommen.

INSIDE POLITICS: Wird es seitens der STGKK Konsequenzen gegenüber Versicherungsnehmern geben, denen der Konsum trotz Verbots nachgewiesen werden kann (Vorsorgeuntersuchungen, Anzeigen durch die Polizei etc.)?

Dieter Hausberger: Derartige Konsequenzen wären der falsche Weg! Die Tabakabhängigkeit ist eine klinisch anerkannte Sucht mit psychischen und körperlichen Abhängigkeitskomponenten – Bestrafungen wären hier unangebracht. Die STGKK setzt auf Bewusstseinsbildung, Prävention und Rauchentwöhnung – im Zuge der Tabakpräventionsstrategie Steiermark werden seitens des Landes und der STGKK laufend Maßnahmen gesetzt.

Inside Politics: Könnte sich die STGKK vorstellen, dass die Altersidentifizierung bei Zigarettenautomaten in Österreich künftig über die E-Card (wie etwa in Italien) und nicht über die Bankomatkarte erfolgt?

Dieter Hausberger: Die STGKK geht hier, wie Obfrau Verena Nussbaum am Weltnichtrauchertag unmissverständlich klar gemacht hat, einen Schritt weiter. In Österreich gibt es rund 6.000 Zigarettenautomaten, die ein süchtig machendes und tödliches Produkt 24 Stunden am Tag zugänglich machen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum der Zugang zu Zigaretten in Österreich derartig einfach ist. Viele Länder haben aus gesundheitspolitischer Sicht den Verkauf von Zigaretten über Automaten verboten – diesen Schritt würde die STGKK auch für Österreich begrüßen.

Die E-card für den Erwerb eines gesundheitsschädigenden Produktes freizuschalten, ist für uns nicht vorstellbar. Die E-card soll Verwaltungsabläufe zwischen Versicherten und Vertragspartnern vereinfachen, aber nicht dem Erwerb von potentiell gefährlichen und gesundheitsschädlichen Produkten dienen.

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Ein schönes Wochende wünscht,

SIVIC

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VonSivic

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