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Seit Monaten spricht man von einem Anstieg bei Pflegeheimplätzen, Grund dafür ist der seit 1. Jänner 2018 wegfallende Regress für die Pflege. Konkretes lässt sich noch nicht sagen, aber sowohl bei den Pflegenden als auch den Kosten rechnet man in der Steiermark mit steigenden Zahlen.

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer sprach zuletzt im Oster-Interview (siehe Facebook) mit Mag. Hubert Patterer und Dr. Ernst Sittinger von der Kleinen Zeitung über den Fehler den Eigenanteil (Pflegeregress) für Pflegeheimpatienten abzuschaffen und forderte die Einführung einer verpflichtenden Pflegeversicherung. Durch den Wegfall des Pflegeregresses dürfen die Bundesländer im Todesfall keinen Anspruch gegen die Verlassenschaft der Pflegeheimbewohnern mehr stellen, was somit heißt dass die Kosten nun aus dem Staatshaushalt zu finanzieren sind. Grund für die Forderung Schützenhöfers sind die für die Länder nun steigenden Kosten im Pflegebereich.
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Bild: Für immer mehr Menschen ist das Pflegeheim der letzte Aufenthalt auf Erden.

Denn während die Bundesregierungen (Rot-Schwarz und Schwarz-Blau) von Mehrkosten in der Höhe von 100 Millionen Euro in ganz Österreich (!) sprachen und weiterhin sprechen, gehen die Schätzungen alleine in der Stadt Graz von 5 und auf steirischer Landesebene von bis zu 100 Millionen Euro aus. Die Gesamtkosten im Bereich Pflege belaufen sich österreichweit auf 8 Milliarden Euro im Jahr.

Wie ist die Lage wirklich?

Grund genug uns in dieser Sache direkt an die politischen Stellen zu wenden und zu fragen wie sich die Lage in der Grünen Mark nun wirklich darlegt.

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Bild: Landesrat Christopher Drexler muss nun Lösungen finden die sich budgetär vereinbaren lassen.

Für diesen Zweck stellten wir eine schriftliche Anfrage an das Büro des steirischen Gesundheitslandesrates Mag. Christopher Drexler (ÖVP). Für das Büro von Landesrat Drexler antwortete uns Michael Azodanloo, dieser trägt für den Bereich Pflege die thematische Verantwortung.

INSIDE POLITICS: Ist ein Anstieg der Anfragen auf Pflegeheimplätze festzustellen?

Michael Azodanloo: Momentan ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen.
(Anm.d. Red. aktuelle Zahlen zum 1. Quartal 2018 liegen erst im Laufe der nächsten Wochen vor.)

Wie viele betreute Personen befinden sich in der Steiermark momentan in Pflegeheimen und in ähnlichen Anlagen wie etwa betreutes Wohnen?

Derzeit (Daten Jänner 2018) wohnen 12.164 Personen in den steirischen Pflegeheimen, davon werden 10.952 Personen durch die Sozialhilfe unterstützt, 1.212 Personen sind Selbstzahler.
Betreutes Wohnen: Derzeit leben 1256 Personen im Betreuten Wohnen.

Gibt es ein Limit (eine Höchstzahl) an über Zuschüsse geförderten Plätzen?

Mit der Sozialhilfe sind derzeit 12.762 Betten abrechenbar.

Lassen sich bereits Mehrkosten eruieren, respektive wie hoch ist der Zuschuss Seitens des Bundes gegenüber dem Landsteiermark für diesen Bereich (Stichwort 15a Vereinbarung)?

In Abhängigkeit von den Annahmen ist mit Mehrausgaben zwischen  85 und 112 Mio. Euro zu rechnen.

(Anm.d.Red. die Verhandlungen zwischen der Steiermark und der Bundesregierung starten dazu im April 2018)

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Wir bedanken uns für das Interview bei Frau Josefa Umundum (Pressesprecherin von Landesrat Drexler) als auch Herrn Michael Azodanloo für die Beantwortung unserer Fragen.

Mehr zum Thema finden Sie in unserer Rubrik Pflege.

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VonSivic

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