Ausbau der A9 Pyhrn Autobahn alternativlos – On The Grid Ep: 468

VonSivic

2. September 2023

Der dreispurige Ausbau der A9 Pyhrn Autobahn ist schon seit Jahren ein Thema, die steiermärkische Landesregierung hat daher die TU Graz beauftragt eine Studie zu erstellen um die Bedeutung des Autobahnausbaus wissenschaftlich zu prüfen. Ergebnis: Laut der Landeshauptmann Christopher Drexler ist der Ausbau alternativlos.

AUSBAU DER A9 LAUT LANDESREGIERUNG ALTERNATIVLOS

Landeshauptmann Mag. Christopher Drexler (ÖVP) und Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang im Beisein des Landesbaudirektor DI Andreas Tropper und des Univ.-Prof. Dr. Ing. Martin Fellendorf (TU Graz) präsentierten am 28.08.2023 eine Studie zum Ausbau der A9 Pyhrn Autobahn. Dabei wurde die aktuelle Verkehrsbelastung insbesondere im Knotenbereich A2/A9 Graz/Premstätten und Graz/Feldkirchen geprüft.


Video: Bei der Pressekonferenz sprach sich die Landesregierung für einen baldigen Ausbau der A9 im Bereich Graz bis Wildon aus.

Aktuell fahren durchschnittlich ca. 78.600 Kraftfahrzeuge am Tag auf der A9, die Messpunkte Feldkirchen/Flughafen Graz und Premstätten verzeichnen dabei etwa 18.600 und 10.500 Bewegungen. Zwar entfallen bereits jetzt 20,2% der Gesamtbewegungen auf den Öffentlichen Verkehr, bis 2040 soll dieser Anteil auf 25,2% (inkl. Südbahn, Koralmbahn und Ausbau Bus-Bündel) steigen, es ist aber aufgrund des Wachstums davon auszugehen, dass die Auslastung der Autobahn in etwa gleich bleibt (laut Modell 77.100) und bei den angegebenen Messpunkten um 1.550 bzw. 650 Fahrzeuge am Tag steigert.

Ein Nicht-Ausbau soll demnach die Stauentwicklung weiter fördern, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass die A2 im Großraum Graz (von Gleisdorf bis Mooskirchen (ca. 40km)) bereits dreispurig ausgebaut ist und daher der Wechselbereich von der A2 auf die A9 einen Flaschenhals darstellt. So sollen künftig Staus vermieden und die leichtere Abfertigung des LKW-Verkehrs im Grazer Süden erleichtert werden. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf die Logistik-Cluster und Gewerbeparks in den Gemeinden Feldkirchen, Kalsdorf, Premstätten, Raaba-Grambach, Seiersberg, Wundschuh und Wildon.

Für die Landesregierung und die Studienautoren ist daher der Ausbau der A9 alternativlos, weswegen der dreispurige Ausbau der Autobahn von Graz bis Wildon einmal mehr gefordert wird. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hatte den Ausbau bereits im November 2021 gestoppt.

AUSBAU DER STEIRISCHEN OSTBAHN LÄSST AUF SICH WARTEN

Nicht nur der Ausbau der A9 hat für die Landesregierung Priorität, auch der zweispurige Ausbau/Neubau und die Elektrifizierung der Steirischen Ostbahn Richtung Ungarn wäre dringend notwendig. Der Umbau des Bahnüberganges in Raaba-Grambach zur Straßenunterführung hat zwar bereits begonnen und wird mit Kosten von ca. 60 Millionen Euro aufwärts beziffert, doch ist dies nur der erste Schritt. Die Elektrifizierung der 80km langen Strecke zwischen Graz und Szentgotthárd/Sankt Gotthard ist aktuell für die Jahre 2026 bis 2028 geplant. Ein Zeitrahmen der im europäischen Kontext eine große Rolle spielt, denn die steirische Ostbahn knüpft als Nebenlinie/Regionalbahn an die ungarische Westbahn, die wiederum eine Hauptlinie ist, an.

A9-Steirische Ostbahn-S-Bahn-S3-Zug
Bild: Der Ausbau der wichtigen Ostbahnstrecke fängt zwar mittlerweile an, das zweite Gleis wird aber noch länger auf sich warten lassen.

Diese würde im Zuge des zu erwartenden Wiederaufbaus der Ukraine eine bedeutende Rolle erlangen, weswegen seitens der Landesbaudirektion mit entsprechender Vehemenz beim Bund urgiert wird. Die steirische Ostbahn verbindet nämlich auf kurzem Wege Oberitalien mit Ungarn. Daher wird auch seitens der Steiermark auf einen stärkeren Ausbau dieser Bahnverbindung gedrängt, laut Landesbaudirektor Tropper muss man in diesem Fall in Wien noch mehr Überzeugungsarbeit leisten. Glaubt man der steirischen Landesregierung und -verwaltung steht die Bundesregierung, und allen voran Klimaschutzministerin Leonore Gewessler beim weiteren Ausbau der steirischen Infrastruktur auf der Bremse. Dieser “künstliche” Stillstand ist aber nicht nur ein spezifisch steirisches Problem sondern allgemein ein Symptom dieser sich im Wandel befindlichen Zeit geworden. Es bleibt daher abzuwarten mit welchem Tempo die Infrastruktur in Österreich erneuert und erweitert wird.

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VonSivic

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