101 Fragen und ein österreiches Bataillon

VonSivic

16. Juni 2014

Dass ich nun eine Numerik vor den Blog-Titel setzt hat aber einen Grund, bevor es nun eine FAQ-Runde gibt, möchte ich etwas spät an eine Gruppe von Personen erinnern, die wenn die Geschichte etwas anders verlaufen wäre, wohl geschlossen am D-Day in der Normandy gelandet wäre, egal ob das 101. Infanterie Bataillon der US-Army gut oder schlecht war, es wäre eine Österreichische Einheit gewesen, die auf Seiten der Alliierten gekämpft hätte, bevor die Einheit allerdings wirklich hätte aktiv werden können, wurde sie wiederum aufgelöst. Was da jetzt wie welchen Einfluss auf die Einstellung dieser Bemühungen hatte, überlasse ich euch selbst festzustellen, aber wie es eben so ist, gibt es auch hier viele Gerüchte, Geschichten und Erzählungen, die man in einer Gesamtansicht betrachten muss.

Bei allen Versuchen den gerne auf die ganze Bevölkerung ausgedehnten Opfer-Mythos in eine ewige Massenschuld zu verwandeln, sollte man sich immer daran erinnern, dass Carl Ludwig Habsburg, Werner von Trapp, Leo Aschkenasy und viele andere ihren Dienst nicht in der Wehrmacht leisten mussten, sondern die Freiheit hatten, gegen diesen Regime aufzustehen und somit für die Unabhängigkeit Österreichs einzutreten, etwas was gerne unter den Tisch geschoben wird, weil dann erst so richtig die Mitschuld mancher politisch heute noch aktiven Parteien deutlich wird.

So, 101 Fragen sind dies nun nicht, aber es sind ein paar zusammengekommen, wer genau hinsieht, wird vielleicht auf die ein oder andere Überraschung bemerken. 
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Warum machst Du das eigentlich?

Die wesentlichste aller Fragen. Weil ich glaube dass es viele Leute gibt, die es ankotzt immer das selbe Zeug in stark verkürzter Dosis zu bekommen und Hintergrundinformationen wollen. 
Mein eigenes Interesse an Politik spielt hier natürlich auch eine entsprechende Rolle und logischerweise auch mein Gedanke, meine eigene Meinung und Eindrücke mit anderen teilen zu wollen. Kurz gesagt, ich will meiner Stimme wieder mehr Gültigkeit zu verleihen.

Wer ist dein Publikum?

Gute Frage, also mein Vater gehört sicherlich zu den Leuten die meinen Blog lesen. Neuerdings auch ein Gemeinderat in Raaba der mir vor der Wahlurne sagt “San Sie der mit dem Videoblog?”, der ein oder andere Pirat, Studienkolleginnen und Kollegen, die einem entgeistert eine SMS a’la “Gespräch mit Matthias Strolz, ist das nicht deine Stimme?” schreiben.
Oder zuletzt, der Kommentar: “Hab schon länger nicht mehr reingeschaut. Wie Du hast Ewald Stadler interviewt, wie bist Du zu dem gekommen?”.
Parlamentsmitarbeiter die sich wundern warum ich eine “Assistentin” habe und so mancher Kandidat zur EU Wahl der die Adresse schon auswendig kennt, gehören ebenfalls zu meinen Leserkreis

So etwas ehrt mich, aber grundsätzlich ist es mir egal wer dies liest, wichtig ist nur dass was er daraus macht.

Meinst Du das ernst was Du da tust?

Sehr ernst, sonst würde ich es wohl nicht machen, aber natürlich gehört auch hier ein gewisser Spaßfaktor dazu. Ansonsten würde man das Geschäft  vielleicht völlig verbittert aufgeben.

Warum bist Du nicht in der Politik geblieben?

Ach, das hatte viele Gründe, einer davon war weiblich. Der andere ein sinkendes Interesse meinerseits und eine beginnende politische Depression und Resignation. Dass ich die Seiten gewechselt habe, war da definitiv kein Fehler.

Machst Du das alles ganz alleine?

Nein, es gibt mehrere Helfer, viele davon habe ich ja schon mehrmals genannt, manche wollen lieber anonym bleiben und immer wieder kommen neue Leute dazu.

Ich danke aber einmal mehr, Ina Wasmayer, Raimund Raidl, Philip Peyer, Gianni Kriscak und den vielen anderen Leute, die im Vorder- und Hintergrund eine bestimmte Rolle eingenommen haben und mit ihrem Einsatz erst so viele Blogs und Videobeiträge ermöglichten. An dieser Stelle ist auch den politischen Mitarbeitern aller Parteien zu danken, die sich hier engagiert haben, diese Interviews zu realisieren.

Was machen deine “Helfer” für den Blog?

So ziemlich alles, vor allem dass was meine eigenen Fähigkeiten übertrifft. 
Angefangen vom Artikel schreiben, wie es bei Inside Jobs im letzten September, oder bei der Übersetzung eines Berichtes über Trieste Libera im Dezember ins Italienische der Fall war.
Teilweise bekomme ich über diese Helfer und Kontakte auch Termine für Interviews. Unterstützung bei den Dreharbeiten und Fotoreportagen und dass wir gemeinsam Vorträge halten ist auch nichts ungewöhnliches, wie es heuer bereits bei den Grazer Linux Tagen im April der Fall war.

Also ja, meine Helfer sind durch die Bank bei fast allen Tätigkeiten dabei und wenn Sie nur ein gutes Wort einlegen dass ich ein Interview bekomme, oder mir den Anstoß für einen Artikel geben. Ich bin ihnen dafür sehr dankbar.

Arbeitest Du selbst wo anders mit?

Ja, unter anderem war ich an der SGA-Reportage “Ein freier Hafen für ein freies Triest!” beteiligt. dies hatte den Hintergrund, dass wir mit der selben Ausrüstung gearbeitet haben und ich mit deren Abordnung in Triest war. Sprechertext und einige verwackelte Aufnahmen stammen von mir ;).

Video 1: Ein freier Hafen für ein freies Triest

Ist das nicht gegen den journalistischen Ethos? 

Streng genommen ja. Ich habe aber die Chance damals wahrgenommen nach Triest mitzufahren um den Bericht machen zu können, sonst wäre der nicht entstanden. Meine Zusammenarbeit bei dem Video war freiwillig und unentgeltlich, nachdem SGA Mitglieder an mich herantraten und mich um Mithilfe baten.


Wie viel kostet die Produktion deines Blogs und deiner Youtube-Serie?

Derzeit nur Zeit. Nerven und Arbeitskraft, vielleicht wird es bei der zweiten Staffel von INSIDE POLITICS (ab Herbst) wegen professionellerer Mitarbeiter und Ausrüstung zu Produktionskosten kommen, derzeit ist dies aber noch nicht durch und die Kosten dürften sich im Rahmen von 200,- Euro pro Folge halten.

Wie lange dauert die Erstellung eines Blogbeitrags, oder die Herstellung von Inside Politics?

Je nachdem, ich sage mal für einen Blogbeitrag brauche ich mindestens eine Stunde, gerne sind es auch 3-4 Stunden die dabei drauf gehen.

Inside Politics, ist wesentlich aufwendiger, ich bin in der Lage, am selben Tag online zu gehen, dies ist aber sehr abhängig von der Dateigröße und der Leitung mit der ich arbeite (sind unterschiedliche Orte).

Hier gilt die Regel, je weniger ich schneiden muss umso besser. Colourgrading erspare ich mir, für die Tonbearbeitung nutze ich z.B. Auphonic, ein Audiobearbeitungsprogramm dass von einem Grazer Team erstellt wurde.

Würdet ihr auch gerne im Ausland drehen?
 
Würden schon, ist aber eine reine Kostenfrage, bei Trieste Libera ging es recht leicht, da haben wir uns die Benzinkosten geteilt und waren nach 3 Stunden Autofahrt an der Adria, geht es weiter weg, wird es entsprechend teurer.

Video 2: Erstes Interview ausserhalb von Österreich 
mit dem Movimento Trieste Libera. (Untertitel sind noch nicht fertig.)

Persönlich würde ich gerne Interviews im EU Parlament drehen und die ein oder andere Person wie etwa Dirk Müller oder Martin Sonneborn in Deutschland interviewen.

Kleines Beispiel, sollten wir z.B. Dirk Müller in Deutschland interviewen, würden Flug, Hotel und Verpflegungskosten hinzukommen. 
Das würde folgendes bedeuten: Ein Interview im Ausland kostet pro Person knapp 400,- Euro, sprich 200,- Euro für die Flüge, zwischen  70-100,- Euro für zwei Übernachtungen und 100,- Euro für Verpflegung und eventuelle Zugfahrten und dies ist schon recht knapp kalkuliert.
Zwei Personen wären meiner Meinung nach notwendig, sprich Reporter + Kameramann.

Wie viele Leute erreicht dein Blog eigentlich?

Bild 1: Ein ständiges Auf und Ab, wer nicht mind. 3 mal pro Woche postet verliert Reichweite.

Die Grafik trügt ein bisserl, denn diese Frage kann ich nicht so einfach beantworten, wie man es glauben könnte, weil ich nur über die täglichen Hits messen kann wie oft der Blog abgerufen wird, wer oder wie oft jemand am Tag bei mir vorbei schaut lässt sich hier nicht heraus lesen. Im Schnitt liegen diese bei 70 Aufrufen pro Tag, sprich in etwa um die 2100 Zugriffe im Monat. In der Grafik kann man aber die steigenden Zahlen der letzten Wochen sehr gut erkennen.

Video 3: Ein Hangout mit allen Spitzenkandidaten bei der EU-Wahl, das bringt nicht einmal der ORF zusammen.


Zum Vergleich, schaut euch nur die Google Hangouts von VOL.at und Neuwal an, die Anzahl der Aufrufe liegt auf ähnlichen Niveau und schwankt zwischen 300-1.500, eine Zahl die mit wenig Aufwand, Kosten und Personal auch mein Kanal schnell zusammengebracht hat.


Wie kommst Du zu den Gästen?

Das geht einfacher als man denkt, meistens reicht ein Telefonanruf, oder eine Emailanfrage. Politiker – vor allem von Kleinparteien – sehen das Internet als offene Bühne an, auf der sie wesentlich länger und interessanterweise offener reden können, als dies z.B. im Fernsehen der Fall ist. 
Es ist außerdem im beidseitigen Interesse so etwas zu tun, denn für mich heißt es höhere Quoten und Aufrufzahlen für den Gast mehr Medienpräsenz und ja Politiker sind darin interessiert auch im Netz aktiv zu sein. 
Auch hier gilt, je bekannter der Gast, so höher die Zuschaueranzahl.

Verdienst Du Geld damit?

Derzeit nicht, würde ich auch nicht in der Form wollen. Damit ist gemeint dass ich keine geschlossene Abonnenten-Plattform machen würde, wie dies andere tun, aber ein Konzept mit früher erreichbaren Inhalten könnte ich mir gut vorstellen.

Kann man deinen Blog finanziell unterstützen?

Ja, via Paypal kann auf mein Konto gespendet werden. 
Das Geld geht dann je nach Verwendungszweck in neue, oder bessere Ausrüstung (Kamera, Mikros etc.), oder Reportagen. 

Was kommt noch?

Das ist eine berechtigte Frage, es wird sicher noch viel kommen, ich bin euch noch einige Inside Politics Folgen schuldig, zwei sind noch in Postproduktion und ein paar neue Folgen kommen auch noch dazu. Passend zum Sommer werden wir uns so manche Urlaubsdestination durch ein Periskop anschauen und die militärischen und politischen Entwicklungen im pazifischen Raum näher unter die Lupe nehmen. 

Außerdem ist die Blogger Plattform noch ein unerfüllter Traum, der umgesetzt werden will.

Bis bald, Sivic

VonSivic

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