FRIEDRICH NIETZSCHE – EIN VORDENKER DER MODERNE
Am 25. August 1900 starb Friedrich Nietzsche – einer der bedeutendsten Denker der Moderne. Und doch: Kaum ein Wort, kein Rückblick, kein Gedenken in den großen deutschsprachigen Medien. Als wäre sein Todestag nicht einmal ignoriert worden.
Dabei ist Nietzsches Einfluss auf das zeitgenössische Denken – und darüber hinaus – kaum zu überschätzen. Seine Ideen haben nicht nur Philosophie, Psychologie und Literatur geprägt, sondern auch Komponisten, Maler und Intellektuelle inspiriert. Richard Strauss etwa vertonte ‚Also sprach Zarathustra‘, das längst weit über den klassischen Konzertsaal hinaus wirkt – man denke nur an Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum.
MIT NIETZSCHE GEGEN DEN KONFORMISMUS
Ein bedeutendes Beispiel für das heutige Wirken Friedrich Nietzsches zeigt sich in der Pop culture (Popkultur) und Selbstoptimierungsbewegung. Der Begriff des „Übermenschen“ wird oft – wenn auch vereinfacht – als Aufruf verstanden, über sich selbst hinauszuwachsen und gesellschaftliche Normen zu hinterfragen. In Zeiten des Individualismus und der ständigen Selbstverwirklichung, etwa in der Startup-Kultur oder bei Influencern, spiegelt sich Nietzsches Gedankengut wider: Der Wille zur Macht wird als schöpferische Energie interpretiert, sich selbst zu definieren und unabhängig vom Mainstream zu handeln. Auch in Serien wie *Westworld* oder *True Detective* werden seine Ideen über Moral, Wahrheit und Identität thematisiert. Zwar wird Nietzsche dabei oft aus dem Kontext gerissen, doch seine Kritik an Religion, Konventionen und Herdendenken wirkt bis heute fort – als intellektueller Anstoß für ein Denken jenseits tradierter Werte.
Nietzsche verdient mehr als Schweigen